Harlachen wird 1280 erstmals als »Horlach« erwähnt. Ob damit der Ort oder nur der Weiher gemeint ist, das geht nicht aus der Urkunde hervor. Der Name leitet sich her aus dem althochdeutschen »horo-lacha« für schmutzige Wasseransammlung, Sumpfteich. 1440 erlaubte die Stadt Meersburg dem Kloster Weingarten, neben der Landstraße nach Hagnau den Dyssenbach mit einem Wehrdamm aufzustauen. Der heutige Weiher ist nur noch ein Überbleibsel des ehemaligen Mühlweihers, der die ganze Harlacher Senke bis zur Straße ausfüllte. Nach dem Ausbau der B 31 (um 1970) wurde er aus Gründen der Landgewinnung aufgeschüttet und zum größten Teil trockengelegt. Zum Ort Harlachen gehörten Ober-Harlachen und das 400 Meter seewärts gelegene Unter-Harlachen, wo heute drei Häuser stehen: Unten am Mühlbach die ehemalige, jetzt unter Denkmalschutz stehende Mühle (Harlacher Weg 3), weiter oben die ehemaligen, heute zu Wohngebäuden umgebauten Wirtschaftsgebäude. Das Haus Harlacher Weg 3a war das ältere der beiden Wirtschaftsgebäude und trägt noch den alten Dachstuhl.
Jäck Horlacher war um 1400 Müller der »Harlacher Mühle«. Er war mit einer Tochter von Burkart Held, dem Spitalpfleger und ersten Bürgermeister (?) von Meersburg, verheiratet und starb 1424. 1520-1803 betrieb das Kloster Weingarten die Mühle in Eigenwirtschaft. In der Flurkarte von Heber aus dem Jahre 1699 ist wenige Meter hangaufwärts von der Mühle ein kleiner tropfenförmiger Weiher eingezeichnet, der über einen offenen Kanal vom oben gelegenen Mühlweiher mit Wasser versorgt wurde und es auf das oberschlächtige Mühlrad an der Südseite der Mühle weiterleitete. Zu der Zeit, als der mit dem Müller Andreas Keller befreundete H. Hansjakob Pfarrer in Hagnau war (1869-85), war die Mühle noch in Betrieb, 1907 jedoch, als die Familie Warnkönig, die heute noch im Besitz des Anwesens ist, die Mühle kaufte, waren das Mühlrad und die drei Mahlwerke bereits verschwunden.